Pflegevorsorge

Gut vorbereitet für den Pflegefall eines Angehörigen

Der Gedanke an eine mögliche Pflegebedürftigkeit eines geliebten Familienmitglieds ist für viele Menschen ein sensibles Thema und wird oft verdrängt. Doch eine plötzlich eintretende Pflegebedürftigkeit, beispielsweise durch einen Unfall oder eine Krankheit, kann jeden treffen.

Eine frühzeitige Pflegevorsorge hilft, finanziellen Belastungen und rechtlichen Herausforderungen im Pflegefall eines Angehörigen besser begegnen zu können. Dieser Artikel bietet dir einen Überblick über die wichtigsten Maßnahmen und Dokumente, die du in der Pflegevorsorge für deine Familie berücksichtigen solltest.

Was gehört zur Pflegevorsorge?

Rechtliche Pflegevorsorge: Vollmachten und Verfügungen

Ein wesentlicher Bestandteil der Pflegevorsorge sind rechtliche Vorkehrungen. Hierzu gehören:

  • Vorsorgevollmacht: Mit dieser bevollmächtigst du eine oder mehrere Personen, rechtliche Entscheidungen für deinen Angehörigen zu treffen, wenn dieser dazu selbst nicht mehr in der Lage ist. Dazu gehören beispielsweise das Abschließen oder Auflösen von Verträgen. Die Vorsorgevollmacht tritt erst in Kraft, wenn ein Gericht feststellt, dass dein Angehöriger seine Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln kann.
  • Patientenverfügung: Diese enthält Anweisungen für Ärzte, welche medizinischen Maßnahmen im Notfall durchgeführt werden dürfen. Sie regelt etwa Bluttransfusionen, Schmerzbehandlungen oder lebensverlängernde Maßnahmen.
  • Betreuungsverfügung: Hier legst du fest, wer als Betreuer eingesetzt werden soll, falls ein Gericht bestimmt, dass dein Angehöriger seine Belange nicht mehr selbst erledigen kann. Der Betreuer kann das Vermögen verwalten, den Schriftverkehr mit Ämtern führen und über den Aufenthaltsort entscheiden, wenn keine konkreten Wünsche hinterlegt sind.

Das Notvertretungsrecht, das seit Anfang 2023 besteht, ermöglicht es Ehegatten unter bestimmten Voraussetzungen, gesundheitliche Entscheidungen zu treffen. Es ersetzt jedoch keine umfassenden Vorsorgedokumente wie eine Vorsorgevollmacht.

Finanzielle Pflegevorsorge: Zusatzversicherungen und Rücklagen

Eine gesetzliche Pflegeversicherung ist in Deutschland Pflicht, deckt aber meist nur einen Teil der anfallenden Pflegekosten. Um finanziell abgesichert zu sein, solltest du zusätzliche Maßnahmen für deinen Angehörigen ergreifen:

  • Pflegezusatzversicherung: Diese Versicherung hilft, den Eigenanteil der Pflegekosten zu decken. Es gibt verschiedene Arten von Pflegezusatzversicherungen:
    • Pflegetagegeldversicherung: Sie zahlt im Pflegefall einen festen Betrag pro Tag.
    • Pflegekostenversicherung: Deckt tatsächlich anfallende Pflegekosten nach festgelegten Regeln.
    • Pflegerentenversicherung: Gewährt im Pflegefall eine monatliche Rente.
  • Pflege-Bahr: Darunter versteht man einen staatlich geförderten Zuschuss von 5 Euro monatlich zu einer Pflegetagegeldversicherung. Diese Versicherungen sind für Menschen mit Vorerkrankungen interessant, da der Gesundheitszustand beim Abschluss keine Rolle spielt.

Tipps zur Umsetzung

Frühzeitig beginnen: Je früher du dich mit dem Thema Pflegevorsorge auseinandersetzt, desto besser bist du vorbereitet.

Regelmäßig überprüfen: Lebensumstände ändern sich. Überprüfe daher regelmäßig die Vorsorgepläne und passe sie bei Bedarf an.

Fazit

Die Pflegevorsorge für einen Angehörigen ist ein wichtiger Bestandteil der Lebensplanung. Mit einer frühzeitigen und gut durchdachten Vorbereitung kannst du sicherstellen, dass dein Angehöriger und deine Familie im Pflegefall bestmöglich abgesichert und vorbereitet sind. Nimm dir die Zeit, die notwendigen Schritte zu unternehmen, und sorge für ein Stück mehr Sicherheit und Klarheit im Leben deines Familienmitglieds.

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