Pflege bei Parkinson

Diese Hilfsmittel verbessern den Alltag deiner Angehörigen wirklich

Morbus Parkinson ist eine fortschreitende Erkrankung, die nicht nur Bewegungsabläufe, sondern auch die Selbstständigkeit stark einschränken kann. Für pflegende Angehörige ist es besonders wichtig, frühzeitig auf passende Hilfsmittel und eine gute Tagesstruktur zu setzen. In diesem Artikel erfährst du, welche praktischen Helfer im Alltag entlasten, welche Leistungen dir zustehen – und wie du Parkinson-Patient*innen dabei unterstützt, aktiv und sicher zu bleiben.

Was ist Morbus Parkinson und wie beeinflusst er den Alltag?

Parkinson ist eine chronisch-neurologische Erkrankung, bei der bestimmte Nervenzellen im Gehirn absterben – insbesondere solche, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Dieser Mangel führt zu typischen Symptomen wie:

  • Zittern (Tremor)
  • Muskelsteifheit (Rigor)
  • Verlangsamte Bewegungen (Bradykinese)
  • Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen

Diese Symptome machen es vielen Betroffenen schwer, alltägliche Aufgaben selbstständig zu bewältigen. Auch kognitive Veränderungen, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen können im Verlauf auftreten.

Pflegealltag mit Parkinson: Herausforderungen & Lösungen

Was anfangs mit einem leicht unsicheren Gang oder Schwierigkeiten beim Schreiben beginnt, kann sich im Verlauf auf viele Lebensbereiche ausweiten. Besonders betroffen sind:

  • Mobilität (Sturzrisiko steigt)
  • Nahrungsaufnahme (Zittern erschwert Essen und Trinken)
  • Körperpflege (Beweglichkeit eingeschränkt)
  • Kommunikation (verlangsamte Sprache, Mimik reduziert)

Für Angehörige bedeutet das: Pflege bei Parkinson ist körperlich und emotional fordernd – aber mit den richtigen Hilfsmitteln deutlich besser zu meistern.

Hilfsmittel bei Parkinson: Diese Helfer machen den Unterschied

  • Gehhilfen & Mobilitätshilfen:
    Rollatoren mit Bremsfunktion, Laser-Linien zur Schrittauslösung oder Gehstöcke mit Sitzfunktion erhöhen die Sicherheit im Alltag und senken das Sturzrisiko.
  • Ess- & Trinkhilfen:
    Schwereres Besteck mit rutschfestem Griff, rutschfeste Tellerunterlagen und spezielle Becher mit Auslaufschutz helfen bei der eigenständigen Nahrungsaufnahme.
  • Bett- & Lagerungshilfen:
    Gleitmatten, Seitenschläferkissen oder Pflegebetten erleichtern das Umdrehen, Aufstehen und Lagern.
  • Kleidung & Alltagshilfen:
    Kleidung mit Klettverschluss statt Knöpfen, rutschfeste Hausschuhe oder Parkinson-Handschuhe können motorische Einschränkungen ausgleichen.
  • Medikamentenhilfen & Erinnerungssysteme:
    Tablettendispenser mit Alarmfunktion helfen, Medikamente regelmäßig und korrekt einzunehmen.
  • Digitale Hilfen:
    Apps zur Bewegungserinnerung, Pflegejournale oder Kalenderfunktionen zur Strukturierung des Tages.

Finanzielle Unterstützung: Wer zahlt was?

Viele dieser Hilfsmittel können von der Krankenkasse übernommen werden – Voraussetzung ist eine ärztliche Verordnung. Zu den bezuschussten Hilfsmitteln zählen meist:

  • Rollatoren und Gehstöcke
  • Pflegebetten & Lagerungshilfen
  • Inkontinenzprodukte
  • Ess- und Trinkhilfen (je nach Einzelfall)

Tipp: Beantrage Hilfsmittel frühzeitig und sprich mit dem behandelnden Arzt über medizinische Notwendigkeiten. Auch die Pflegekasse (je nach Pflegegrad) kann Entlastungsleistungen gewähren.

Tagesstruktur & Aktivität: Warum das so wichtig ist

Neben Hilfsmitteln ist auch eine klare Tagesstruktur entscheidend. Das gibt Sicherheit und Orientierung:

  • Feste Essens- und Ruhezeiten
  • Leichte Bewegungsübungen (z. B. Parkinson-Gymnastik, Tanzen, Yoga)
  • Beschäftigung mit kreativen oder kognitiv aktivierenden Aufgaben
  • Soziale Kontakte bewusst pflegen

Bewegung kann Symptome lindern, Stress abbauen und die Medikamentenwirkung sogar verbessern. Programme wie das „Parkinson’s Disease Exercise Program“ zeigen, wie gezielte Aktivität das Fortschreiten der Symptome positiv beeinflussen kann.

Fazit: Mit den richtigen Hilfen Pflegealltag spürbar erleichtern

Parkinson verändert den Alltag – aber mit Geduld, Wissen und den passenden Hilfsmitteln lässt sich vieles auffangen. Wer Pflege übernimmt, sollte sich gut informieren, ärztlichen Rat einholen und vorhandene Leistungen nutzen. So bleibt mehr Zeit für das, was wirklich zählt: Lebensqualität, Nähe und ein selbstbestimmter Alltag.

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Quellen & weiterführende Infos:
Deutsche Parkinson Vereinigung e.V.: www.parkinson-vereinigung.de
Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen: www.parkinson-gesellschaft.de
Bundesgesundheitsministerium: www.bundesgesundheitsministerium.de

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