Mahlzeiten, Hygiene & Mobilität | fabel

Alltag bewältigen mit Demenz Mahlzeiten, Hygiene & Mobilität

Dieser Beitrag wird
präsentiert von: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.

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Praktische Tipps für einen sicheren und würdevollen Pflegealltag zuhause

Warum Routinen so wichtig sind

Demenz bedeutet, dass vertraute Abläufe verloren gehen können. Feste Rituale und eine klare Tagesstruktur helfen, Sicherheit zu geben und Überforderung zu vermeiden. Besonders bei den Grundbedürfnissen wie Essen, Körperpflege und Bewegung braucht es Geduld, Einfühlungsvermögen – und oft kleine Tricks.

1. Mahlzeiten – wenn Essen zur Herausforderung wird

Das Problem: Appetitlosigkeit, Vergessen zu essen oder ungewöhnliche Essgewohnheiten sind häufig.

Das hilft:

  • Feste Essenszeiten & ruhige Umgebung ohne Ablenkung
  • Optisch ansprechende, leicht erkennbare Speisen (z. B. Kontrastfarben)
  • Fingerfood für Menschen mit Koordinationsproblemen
  • Gemeinsames Essen als Ritual
  • Lieblingsspeisen in kleinen Portionen anbieten

Tipp: Oft hilft ein vertrauter Duft (z. B. Suppe, gebackener Kuchen), um den Appetit anzuregen.

2. Hygiene – würde bewahren, auch wenn Pflege nötig ist

Das Problem: Scham, Widerstand oder das Vergessen der Bedeutung von Hygiene

Das hilft:

  • Sanfte Erklärungen, was gemacht wird – ohne "Befehlston"
  • Alles vorbereiten, um Wartezeiten zu vermeiden
  • Warmes Licht und angenehme Raumtemperatur
  • Klare Abläufe in gleicher Reihenfolge
  • Wenn möglich: Lieblingsseife, eigene Waschlappen oder Duft verwenden

Tipp: Bei der Zahnpflege können elektrische Zahnbürsten mit einfachem Griff unterstützen.

3. Mobilität – Bewegung fördern ohne zu überfordern

Das Problem: Angst zu stürzen, Orientierungslosigkeit oder steife Gelenke

Das hilft:

  • Bewegung in kleinen Ritualen: z. B. gemeinsames Aufstehen, Tisch decken
  • Klare Wege in der Wohnung ohne Stolperfallen
  • Orientierungshilfen wie Lichtschaltermarkierungen oder Handläufe
  • Sitztanz, Gehübungen oder Spaziergänge an bekannten Orten

Tipp: Vertraute Musik wirkt motivierend und gibt den Takt für Bewegungen.

Frühzeitig aktiv werden:

  • Physiotherapie kann helfen, Beweglichkeit und Muskelkraft zu erhalten – möglichst frühzeitig verschreiben lassen
  • Geeignete Sportangebote für Senior*innen (z. B. Seniorengymnastik, Wassergymnastik, Stuhlyoga) stärken nicht nur den Körper, sondern auch das Selbstvertrauen
  • Spaziergänge in Gesellschaft motivieren und strukturieren den Tag

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Wichtig: Auch im frühen Stadium der Demenz lohnt es sich, gezielt Bewegungsangebote zu nutzen. Sie fördern die Selbstständigkeit – und wirken positiv auf die Stimmung.

Fazit

Die Bewältigung des Alltags mit Demenz ist kein einfacher Weg – aber ein möglicher. Wer die Bedürfnisse erkennt, sich Zeit nimmt und kleine Hilfen integriert, schafft eine Umgebung, in der Selbstständigkeit und Würde möglich bleiben.

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Unser Tipp: Nutze das fabel Journal, um zu dokumentieren, was gut funktioniert hat. So kannst du deinen Alltag reflektieren – und besser auf dein Familienmitglied eingehen.

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