Dein Fahrplan für die ersten Schritte bei plötzlicher Pflegebedürftigkeit in der Familie
Erste Schritte in der Pflege • 08.04.2024
Die plötzliche Pflegebedürftigkeit eines Familienmitglieds kann überwältigend sein. Wir verstehen …
Wenn du dich um einen pflegebedürftigen Menschen kümmerst, hast du und die pflegebedürftige Person einen gesetzlichen Anspruch auf Beratung durch die Pflegekasse. Diese Beratung ist wichtig, um die bestmögliche Unterstützung zu erhalten. Hier erklären wir dir, wie du dieses Recht effektiv nutzen kannst.
Zuerst solltest du wissen, dass sowohl Pflegebedürftige als auch pflegende Angehörige und ehrenamtliche Pflegepersonen ein Anrecht auf eine umfassende Beratung durch die Pflegekasse haben. Diese Beratung ist entscheidend, um zu verstehen, welche Leistungen zur Verfügung stehen und wie der Pflegebedarf offiziell festgestellt wird.
Die Beratung durch die Pflegekasse sollte idealerweise vor der Beantragung von Pflegeleistungen erfolgen. Kontaktiere deine Pflegekasse und vereinbare einen Termin für eine Beratung. Sei darauf vorbereitet, alle notwendigen Informationen über die pflegebedürftige Person bereitzuhalten.
Ein zentraler Aspekt der Beratung ist das Verständnis um die Pflegegrad-Einstufung. Der Pflegegrad bestimmt, wie viel und welche Art von Unterstützung der Pflegebedürftige erhalten kann. Es gibt 5 Pflegegrade, die den Grad der Selbstständigkeit und den Unterstützungsbedarf widerspiegeln.
Die Feststellung des Pflegebedarfs erfolgt durch eine Begutachtung des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) oder einer anderen unabhängigen Begutachtungsstelle (Medicproof bei privaten Versicherungen). Bereite dich auf diesen Termin vor, indem du tägliche Herausforderungen und Unterstützungsbedarfe dokumentierst. Je genauer diese Informationen sind, desto angemessener kann der Pflegegrad bestimmt werden.
Neben der Pflegekasse gibt es auch andere Beratungsangebote, wie z.B. von Pflegestützpunkten, Sozialdiensten oder Selbsthilfegruppen. Diese können zusätzliche Informationen und Unterstützung bieten.
Obwohl die Inanspruchnahme der Pflegeberatung freiwillig ist, empfehlen wir dringend dieses Angebot auch zu nutzen, da es einen enormen Unterschied bei der Qualität und dem Umfang der Pflegeleistungen machen kann. Informiere dich, bereite dich vor und nutze alle verfügbaren Ressourcen, um den Pflegebedürftigen bestmöglich zu unterstützen und dich zu entlasten.